Wie Unternehmen die Kommunikation zwischen Fachabteilungen und IT fördern können

adesso: In vier Schritten zum Interaction Room

  • 10 years ago Posted in

Die adesso AG hat eine Methode für die Entwicklung von Informationssystemen entwickelt. Der Interaction Room unterstützt die Beteiligten aus Fach- und IT-Abteilungen bei der gemeinsamen Lösungsentwicklung. adesso zeigt, was Unternehmen tun müssen, um den Interaction Room in einem Projekt richtig einzusetzen. 

Ein Grund für das Scheitern von Softwareprojekten ist häufig das unzureichende gegenseitige Verständnis von Fach- und IT-Experten. Die vorhandenen Softwareprozessmodelle – sowohl die planorientierten als auch die agilen – definieren zwar einen organisatorischen Rahmen des Projektablaufs, sie bieten jedoch keine Unterstützung für die inhaltliche Auseinandersetzung eines interdisziplinären Teams mit dem zu entwickelnden Informationssystem.

Unternehmen und Projektverantwortliche müssen althergebrachte Vorstellungen von Projekten, Kommunikation und Meeting-Kultur über den Haufen werfen, wenn sie erfolgreich Software entwickeln wollen. Dabei hilft der Interaction Room: Es handelt sich dabei um einen realen, begehbaren Raum, der allen Beteiligten eine organisierte Kommunikationsplattform zur Verfügung stellt.

Ziel ist die Fokussierung auf die erfolgskritischen Aspekte, das frühzeitige Identifizieren und Beseitigen von Risiken durch intuitive Visualisierungsmethoden, das Verbessern der Zusammenarbeit und die Verankerung einer gemeinsamen Projektverantwortung von Fachabteilung und IT. Der Interaction Room macht die Zusammenhänge zwischen Prozessen, Daten und Anwendungslandschaft transparent und schafft die Basis für effiziente Abstimmungsprozesse.

Die folgenden vier Punkte zeigen, was Unternehmen benötigen, um ein Projekt mit dem Interaction Room zu planen und umzusetzen:

 

1. Der Raum: Der Interaction Room ist ein echter Raum, der den Projekt-Teams während der Projektlaufzeit jederzeit frei zugänglich sein muss. Dieser Raum enthält eine flexible Möblierung – die Beteiligten sollen sich nicht in typischer Konferenzatmosphäre gegenübersitzen, sondern sich im Raum bewegen und diskutieren.

2. Die Landkarten: Wesentliche Bestandteile des Interaction Room sind die vier "Landkarten", die als beschreibbare Whiteboards an den vier Wänden des Raums angebracht werden. Die hier entstehenden Modelle bringen die kritischen Aspekte eines Systems auf einen Blick in Zusammenhang. Folgende Landkarten haben sich in der Praxis bewährt:

* Die Prozesslandkarte veranschaulicht die zu realisierenden Abläufe in der Fachdomäne,

* die Objektlandkarte verdeutlicht Beziehungen zwischen fachlichen und technischen Datenstrukturen,

* die Migrationslandkarte bildet die nötigen Daten-Transfers von Legacy-Systemen ab,

* die Integrationslandkarte illustriert Schnittstellen zu und Abhängigkeiten von umliegenden Systemen.

3. Die Annotationen: Zur Fokussierung von Diskussionen werden wichtige Punkte in den Modellen mit Annotationen markiert. Benötigt werden dafür Wert-, Qualitäts-, Komplexitäts-, Integrations- und Ungewissheits-Annotationen. Diese Annotationen bestehen aus Gruppen vordefinierter Symbole und werden im Lauf der Diskussion auf die Landkarten geheftet.

4. Das Projekt-Team: Fach- und IT-Experten, Projektleiter und Kundenvertreter – alle, die das Projekt verstehen müssen und alle, die einzelne Aspekte erklären können, sollten in den Interaction Room eingeladen werden. Ferner ist ein Moderator zu bestimmen. Im Sinne einer effizienten Diskussion sollten möglichst nicht mehr als sieben Personen teilnehmen.

"Der Interaction Room macht IT-Projekte greifbar, er gibt abstrakten Themen ein Gesicht", erklärt Prof. Dr. Volker Gruhn, Vorsitzender des Aufsichtsrats der adesso AG und Inhaber des Lehrstuhls für Software Engineering an der Universität Duisburg-Essen. "Wir verwenden einen physischen Raum, wir schreiben per Hand an Whiteboards und heften echte Zettel an. Das Resultat ist verblüffend: Zusammenhänge und Aspekte, die ansonsten in den Tiefen von Softwaresystemen verborgen sind, werden plastisch und für jedermann transparent. Die Zusammenarbeit der Projektbeteiligten erhält dadurch einen Schub. Wir haben diese Methode bereits in Kundenprojekten wie beispielsweise bei der Barmenia angewendet, anschließend waren alle Teilnehmer vom Konzept des Interaction Room überzeugt."

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